Alleinreisend

Auf der Suche nach Inspiration, Sonnenschein und Eis bin ich jetzt nach über 2000 km wieder zu Hause angekommen. Erst die Woche davor ist mein Auto mal stehen geblieben, musste abgeschleppt werden – allerdings waren das nur 5 km von uns zuhause weg und Cp war dabei. Und jetzt auf dieser langen Strecke mit viel Autobahn, Bergen, Pässe – gab es keine Probleme. Ich hab zwar ein recht zickiges Auto, aber wenn’s drauf ankommt, schnuggelt es mit mir über jeden Pass. Gut, es hat ganz schön viel gesoffen, aber was soll’s – das kommt im Urlaub ja mal vor… 😉

Ich habe unfassbar viel gesehen, und es hat mir richtig gut getan.
(die vorherigen Tage sind hier und hier)

Mittwoch habe ich nach dem Frühstück mein Zimmer geräumt und bin aber dann noch im Hotel geblieben, mit einem wunderbaren Blick über Siena direkt vom Pool aus, und obwohl ich überhaupt keine Wasserratte bin bin ich dann doch sogar mal rein. Sehr lustig war die Familie aus England, die im zehn Minutentakt mal einen Fuß ins Wasser gestreckt hat, um dann im tiefsten britischen Englisch zu verkünden: „It’s not going to happen!“

Ein Donnergrollen hat mich dann vertrieben, und so bin ich los, Mittagessen und ein paar Kilometer schrubben. Nächste Station: Südtirol.

Geschlafen habe ich in den erstbesten Hotel das mir über den Weg gelaufen ist, war erstaunlich günstig für vier Sterne. Einfach mal ausruhen… gemütlich auf dem Balkon sitzen und Berge gucken.

Donnerstag bin ich nach dem Frühstück wieder Richtung Heimat gefahren, zwischendrin noch ein richtigen italienischen Cappuccino, Sonnenschein und Wärme – um dann nochmal die schönen Berge zu durchqueren.

Was für ein Ritt… das war sicher nicht der letzte spontane Kurzurlaub 🙂

Fazit bzw. wer auch mal als Frau alleine los ziehen will…

Männer:
zum Thema Hotels und allein stehend Reisenden Frauen kann ich nach den paar Tagen auch mal wieder ein Lied singen. Liebe Männer, wenn ihr es schafft bis 50 ohne Drama durch die mit Midlife crisis zu kommen, verhalte ihr euch mit 60 oder 70 vielleicht dann auch nicht mehr wie diese letzten Trottel, die mir auf meiner Reise begegnet sind. Lustigerweise waren es immer die Deutschen, um die 70, mit Ehefrauen im Schlepptau. Einer hat mich direkt an meiner Zimmertür abgefangen und wollte mit mir aufs Zimmer, weil ich doch so einsam aussehen würde. er saß vorher noch mit seiner Frau am Nebentisch, hatte noch ein Glas Wein und war ziemlich betrunken, und seine Frau hat ihren Trottel irgendwann alleine sitzen lassen. er ist über seinen Wein erst eingeschlafen, und ist wohl erst dann wach geworden als ich mein Zeug zusammen gepackt habe. Um mich dann direkt im dunklen Flur vor meinem Zimmer abzupassen.
Und einer hat mir heute nach dem Frühstück noch jede Menge Ratschläge und Tipps auf Lager gehabt. Es ist wohl tatsächlich so, das gerade ältere Männer schlecht damit klar kommen, das man als Frau auch a) ein Auto fahren kann und b) vielleicht ganz gern mal allein ist.
Auf jeden Fall braucht man Selbstbewusstsein, muss zur Not auch mal ein Hotel zusammenschreien können – oder einfach drüber stehen und die Trottel stehen lassen.
Aber man sollte generell immer in der Nähe von (Hotel-)Personal sein, nicht gerade einsam im Wald rum rennen etc. Weiss frau ja alles – aber sich dann auch tatsächlich dran halten.

Klamottenschrank im Kofferraum:
etwas Neues für mich war, einfach mal mit dem ganzen Kram im Auto zu leben. Im Kofferraum hatte ich eine Art Kleiderschrank, in verschiedenen Taschen Klamotten, Schuhe, Wäschetüte, Malzeug, Waschzeug, Handtücher, Decken und Kissen… und je nachdem in welchem Hotel ich dann eingecheckt habe, ob mit oder ohne Pool, oder für den Strand, ich hab mir einfach die Sachen geschnappt die ich brauche, und die Klappe wieder zugemacht. So hatte ich immer nur eine kleine Tasche dabei, musste nicht immer große Koffer durch die Gegend tragen. Erstaunlicherweise hat sich mein Auto wäre diese Zeit nicht in eine Mülltonne verwandelt, ich vermute dass man auf diese Weise gute zwei Wochen reisen könnte.

Ausland und Datentransfer…
Allein zu reisen hat den Vorteil dass man einfach dem nachgehen kann, was einem gerade ist. Wenn ich Lust habe 500 km zu fahren, dann mache ich das. Wenn ich keine Lust mehr habt, Knall ich mich an den Pool. Und da ich ziemlich launisch bin, ändern sich meine Pläne dann auch ganz schnell. Eine große Hilfe waren für mich a) unbegrenzter Datentransfer mit dem Handy für Navigation und mal schnell nachsehen wo was spannendes ist b) Apps wie hotel.de – hier kann man sich auch mit Umkreissuche ein Hotel suchen.

Ach da gibts noch so vieles, aber letztendlich muss man das selbst rausfinden was man braucht. Nicht jeder kann entspannen, wenn man so wie ich wie eine Irre durch die Gegend karrt. Wellnesshotel hab ich auch schon gemacht, ist auch schön… aber mehr Bilder in den Kopf, Erlebnisse, und der Kreativität ein Schubs geben – das geht definitiv mit so einem Trip besser 🙂

Was war Euer verrückteste Kurzurlaub? Wer hat mir weitere Tipps?

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