en eff tee – nifty!

Spätestens seit Beeple fast 70 Millionen für ein Digitales Kunstwerk bekommen hat, fragt sich die analoge Kunstszene: W T F ? Ich kann die Aufregung nicht ganz verstehen, denn ganz ehrlich: wer würde für diese Regenbogenfurzende, durchs All fliegende, niedliche Katze nicht auch 500.000 Euro bezahlen.

NFT – Non-Fungible Tokens machen es möglich, jedes virtuellen Gut, Kunstwerk, Katzenbildchen oder Gaming-Waffe einmalig zu machen. Nunja… nicht ganz. Denn die oben erwähnte Katze oder auch das Kunstwerk von Beeple kann man natürlich jederzeit im Internet sehen, kopieren, sich ausdrucken und zuhause aufhängen. Aber diejenige, die den Schlüssel dazu besitzt, besitzt eben auch das virtuelle Gut.

Was vermutlich als Geek-Spinnerei angefangen hat, mausert sich zu einer interessanten Technologie für Künstlerinnen. Videokünstlerinnen, Musikerinnen, oder eben auch Designerinnen von 3D-Sneaker, eben alles in der digitalen Welt, lassen sich zu einem NFT machen. Der allererste Tweet vom Twitter-Erfinder zum Beispiel auch. Und warum nicht. Es wächst gerade eine neue Generation auf, die viel Zeit in der virtuellen Welt verbringt. Für sie ist wirklich das erste gekaufte Schwert in einem Computerspiel ein Meilenstein. Etwas, das man gerne sammeln möchte. Man könnte sich auch ein Oldtimer kaufen und in eine Garage stellen, die junge Generation hat aber lieber das einmalige Cypercar digital auf dem Handy. Trägt sich auch leichter.

Manche schreien natürlich, das sei die nächste Blase, die zerplatzen wird. Wie bei der Tulpenmanie (ein gern genanntes Beispiel, auch Bitcoins werden immer wieder damit verglichen).
Natürlich denke ich auch, dass es die eine oder andere Korrektur geben wird… aber grundsätzlich werden Niftys (wie man die NFTs auch nennen kann) bleiben. IMHO.
Zudem: Die junge Generation besitzt sowieso schon Bitcoins, Ethereum, Dogecoins, … Für sie ist es selbstverständlich, diese auch zu übertragen und zum Beispiel in Spielen zu nutzen. Meist hat man eh ein Wallet auf dem Handy. In manchen kann das neue NFT einfach mit eingebucht werden.

Diese Selbstverständlichkeit schreckt viele nicht-Digital Natives noch ab. Und doch – im Februar 2021 konnte Beeple sein NFT (ein Kunstwerk das übrigens aus 5.000 Einzelwerke entstand, an jedem Tag hat der fleissige Hase eins gemacht!) über Christie‘s verkaufen. Als erstes großes Auktionshaus akzeptierte es Kryptowährung. Die Käuferin kennt man nicht wirklich, dahinter steht ein Pseudonym. Eine Art Sammlerin, die Weltweit NFTs sammelt.

Mich fasziniert die Breite der Möglichkeiten, und das eine Teilhabe von kleinen, digitalen Künstler nun stattfinden kann. Wer weiß ob Beeple je versucht hat, eine Galeristin zu finden, die ihn vertritt. Hätte er eine gefunden? Twitter hat ihm geholfen, bekannt zu werden. Durch sein Nifty wurde er jetzt weltberühmt (und auch ein bisschen reich).

Warum ich mich damit überhaupt beschäftige, wo doch mein Schwerpunkt auf eine uralte, fast vergessene Fototechnik liegt, die wirkliche Unikate schafft? Ich denke, ich war deshalb sofort Schockverliebt in Niftys weil sie 1. ebenfalls Unikate schaffen und 2. spielerisch sind, ein bisschen Gaga mit einer großen Technikaffinität. Und natürlich 3. weil ich alles mit Blockchain, Kryptowährung und Verschlüsselung an sich super spannend finde.

Ich habe natürlich auch anfangen, NFTs zu machen. Ich werde analog gemachte Videos digitalisieren, Wetplates digital bearbeiten und digitale Ausgaben von unseren Büchern – als NFTs in die Ethereum Blockchain einlinken – um dann tokenized auf einem Marktplatz einstellen zu können. Dazu braucht man ein Wallet mit bisschen ETH, einen guten Kaffee und (bisschen) engagierte Gehirnzellen. Dann geht’s ganz einfach. Und bitte: ALWAYS keep the WALLET SEEDS!

Hier übrigens meine Niftys, falls man jemand zuviel ETH übrig hat und was von mir kaufen will. Könnte eine gute Investition sein, oder eine Tulpenzwiebel-Blase. Das wird sich dann irgendwann mal zeigen.

Gesamtes Profil:
https://opensea.io/accounts/nicole_malek

Ps. Im Text sind Männer natürlich mitgemeint.

November 17, 2020

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2 Comments

  1. Antworten

    Solvig

    April 3, 2021

    Hallo Nicole,
    spannend endlich mal wieder etwas von dir zu lesen! Ich bin etwas verwirrt über das Thema gestolpert und hab gleich mal auf das Absendedatum geschaut, aber…es war nicht der 1.April 🙂 Jedenfalls: ich finde sowohl das Video, als auch das Foto von dir verrückt und superschön! Aber ich hatte bis dato noch nie Berührung mit NFT Nifty und was auch immer du in deinem Blogartikel erwähnt hast. Lost Generation? Maybe.
    Ich wünsche dir viel Erfolg damit und wünsche mir TROTZDEM analoge und digitale Fotografie und Kunst zum Ansehen, Hinhängen und nicht nur digitalem Sammeln.
    Sei ganz herzlich gegrüßt aus Dresden!
    Solvig

    • Antworten

      Nicole Malek

      April 4, 2021

      Liebe Solvig! Danke für Deinen Kommentar! Mir gehts genauso, das mich das ganze Thema verwirrt, und immer noch nicht in der Tiefe verstanden habe 😉 aber ich finde das so spannend, das ich weiter dran bleibe. Die Möglichkeiten sind so unendlich! Dem Analogen sind wir natürlich weiterhin verfallen und ich hoffe, das ich demnächst auch wieder mehr posten kann… der lange Winter plus Lockdown hat mich ausgebremst, aber mit dem Frühling kommen langsam auch wieder ein paar Ideen <3 Ganz viele liebe Grüße zurück!

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