Die Tage werden wieder kürzer und dunkel. Wie immer im Herbst, ziehe ich mich zurück, alles was laut und bunt ist, interessiert mich nicht mehr. Der Lockdown kommt mir – ein stückweit – entgegen.
Die Haustür-Klingel funktioniert schon lange nicht mehr, und das Telefon klingelt nur noch drüben im Büro, ansonsten ist überall… Stille. Die Dunkelkammer ist dann mein liebster Ort, Hörbuch an, Kaffee steht bereit, abends auch mal gern ein Glas Rotwein. Die mitgebrachten Schätze aus dem Garten, den Wald oder aus einem Schrebergärtchen in der Ortsmitte geklaut – werden ausgebreitet und nochmal in Ruhe betrachtet. Mein derzeit liebstes Objektiv samt gebastelter Kamera habe ich in diesem Blogbeitrag vorgestellt. Die Chemie stelle ich meistens gleich in großen Mengen her, um nicht zwischendrin immer wieder anfangen zu müssen. Zudem das Kollodium, das länger steht, oft nochmal den Look verändert, und kontrastreicher wird. In den letzten zwei Wochen sind so sehr viele Werke entstanden. Tintypes, Unikate, die meisten ca. 13×13 cm groß.
Erst nach und nach habe ich gesehen, das ich alles auf den Kopf stelle. Oder wackelig aneinander lehne. Wie so oft ist hier meine Kunst auch meine Therapie, ich sehe die fertigen Bilder an, und sobald ich nachfrage warum… wird mir wieder einiges klar.
Und so arbeite ich vor mich hin, komme mir näher und freue mich über die kleinen Arbeiten. Ich liebe jede einzelne Platte.
Technik: Ambrotypie (nasses Kollodiumverfahren), Einzelstücke auf beschichtetem Aluminium.
Ebbi
die sind wunderwunderschön
Viele liebe Grüße Ebbi
Nicole Malek
vielen vielen dank <3