Vor ein paar Tagen war ich in München. An für sich nur, um ein paar Objektive und eine Kamera zu reparieren. Es gibt leider immer weniger Menschen, die alte Kameras zerlegen und tatsächlich auch wieder zusammen setzen können. Herr Wiener gehört dazu – und ist ein lieber Kerl mit einem kauzigen und etwas kratzbürstigen Assistenten, und seine Werkstatt und der Laden ein… nun ja. Chaos.
Für ein paar Stunden war ich also in München und was mich in Städten neben Museen interessiert: Menschen. Mir sind, wie in vielen Großstädten, viele wartende, und auch einsam wirkende Menschen aufgefallen, mitten in der Menge. Einsamkeit ist was wunderbares, ich genieße auch die Zeit, die ich mit mir alleine habe. Ob jetzt zuhause oder unterwegs, manchmal braucht man Platz für eigene Gedanken. Oder für völlige Gedankenleere.
Die Fotos sind diesmal also diesem Gemeinsam/Einsam gewidmet. Zwei Filme waren es, hatte nicht mehr in der Tasche 😉
Einsamkeit ist Unabhängigkeit, ich hatte sie mir gewünscht und mir erworben in langen Jahren. Sie war kalt, o ja, sie war aber auch still, wunderbar still und groß wie der kalte stille Raum, in dem die Sterne sich drehen.
– Hermann Hesse, Der Steppenwolf