Toskana – inspiration overflow

Gardasee, dann weiter nach Grosseto um am Strand ein Eis zu essen, und am Abend nach Siena auf der Suche nach dem perfekten Toskana-Wein.

Ich bin nach Italien gefahren, um neue Eindrücke zu bekommen, um Inspiration zu finden… es ist unglaublich, was man alles in einem Tag unterbringen kann.

Am Gardasee war ich erst eine Runde Joggen, denn die Sonne war noch nicht raus und es war richtig schön kühl… Lucca, der nette Hotelbesitzer, der gestern mein Auto und auch mich gerettet hat, hat mich heute früh nochmal anständig gefüttert mit Spiegeleier und einem Büffet das echt keine Wünsche offen lässt… um dann noch mit einem neugeborenen, süssen Baby an der Rezeption zu stehen. Meine Hormone haben erst mal Tango getanzt, aber dann bin ich allerdings recht schnell los, mit offenen Cabrio am Gardasee entlang.

An sich hatte ich mir ein Hotel gebucht am Strand in der Nähe von Grosseto, aber ich weiss auch nicht – die Hotels verstecken sich hier echt gut. Auf den ersten Versuch hab ich eine runtergekommene, Harz 4 all-inclusive Bude gefunden anstatt einem Wellnesshotel – und dann hab ich erst verstanden wie die Adresse gemeint ist. „Via“ heisst nur, das Du über diese Strasse anfahren sollst, damit Du das findest. Ok – also weiter. Aber beim zweiten Versuch stand ich in einem Wald mit Parkplatz. WtF? Gefrustet hab ich da erst mal hinter ein blödes, italienisches Angeberauto gepinkelt, hab dann das Hotel storniert (hotel.de sei Dank) und bin dann erst mal an den Strand. Hab ein Eis gegessen, mich im Wasser abgekühlt, Leute beobachtet und – endlich – das MARE erlebt. Was hatte ich Meerweh! Nach einigen Standverkäufern (wolle dasche? Billich billich!) war das dann auch wieder geheilt 😉

So ganz untypisch für mich hatte ich um halb sieben abends immer noch kein Plan wo ich schlafen könnte – und bin dann einfach nach Siena gefahren. Toskana – so meine Meinung – versteht was von Wein, und… deshalb.

Letztendlich bin ich durch einen Spätbucherrabatt in ein Supersternehotel reingerutscht, und wenn ich ehrlich bin – noch ein Tag länger hier und ich hab a) ein Schnurrbart und b) ein Stock im Arsch. Aber nein, wie geil! Im Restaurant kann man natürlich nur Flaschen bestellen (was mir entgegen kommt) und das essen war lecker-lecker-lecker. CP hat mir heute früh nochmal extra geschrieben das ich es krachen lassen kann – schliesslich ist er der beste Gatte der Welt – und so hab ich bestellt wie eine Große. Die Rechnung ist erst morgen dann mit dem Zimmer mit drauf 😉 Schon allein das Olivenöl mit Brot vorneweg war so gut… nativ und roh gepresst, grün und dickflüssig mit einem leichten Bittergeschmack – ein Träumchen – und so dermassen gut zum Chianti passend – das ich an für sich hier gerne hinziehen würde.
Heute hab ich so ungefähr 600 – 650 km gemacht, aber nicht wie gestern geschrubbt, sondern mit offenem Cabrio gemütlich, Toskana erleben, von weitem das Meer sehen und – gerade am Gardasee – im Schritttempo fahren.
Ich habe nicht nur einen Waldbrand gesehen, der gerade gelöscht wurde… nein, auch ein leeren Vergnügungspark samt Achterbahn. Am Meer habe ich zwei kleine Muscheln gesammelt, meine Spiegeleier heute früh waren so gut wie lange nicht, und der Abschluss in Siena – im Herzen der Toskana – mit Olivenöl und Chianti… es ist mehr wie ich erwartet habe.

August 12, 2016

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