3F Museum in Deidesheim

Die Feuertaufe ist geschafft und wir haben unser mobiles Dunkelkammer – Zelt in Deidesheim am 3F Museum aufgebaut und live vor Ort Wetplates von den Besuchern gemacht. Es hat alles super gut geklappt, und trotzdem gab es für uns viel zu lernen für die Zukunft. Wie wir die Arbeitsbereiche verbessern könnten, die Abläufe, wieviel Platz brauchen wir wirklich und wo würde etwas schneller gehen und wo müssen wir mehr Zeit einplanen… Es war auf jeden Fall super schön und es sind noch zwei weitere Veranstaltungen geplant, auf die wir uns jetzt weiter vorbereiten. Für den Newsflash der Museums-Mitglieder habe ich einen kleinen Text verfasst, den ich hier auch einfach mal rein kopiere. So wars also am 4.5.2024 in Deidesheim im 3F Museum!

Demonstration der Nassplatten Kollodion Technik im 3F Fotomuseum Deidesheim

Zu viert, mit zwei Fahrzeugen und viel Ausrüstung sind wir bei perfektem Fotowetter in Deidesheim angekommen und wurden herzlich empfangen. Unser Ziel vor Ort war es, Interessierten die historische Fototechnik Nassplatten-Kollodion vorzuführen – ein Verfahren aus dem Jahr 1851. Dabei freuten wir uns darauf, viele Fotobegeisterte zu treffen und kennenzulernen!

Unsere mobile Dunkelkammer ist ein 3×3 Meter großes Zelt, das ausreichend Platz bietet, damit Besucher live beim Entwickeln dabei sein können. Ursprünglich hatten wir nicht mit Sonnenschein gerechnet, aber die Sonne zeigte sich den ganzen Tag von früh bis nachmittags – daher waren wir froh, zusätzlich einen großen Pavillon für Schatten dabei zu haben. Trotz des Sonnenscheins benötigten wir zusätzliches Licht für die perfekte Ausleuchtung (1.2 KW Tageslicht Lampe) und hatten eine Vielzahl von Objektiven dabei, um für jeden die schönste Pose festzuhalten.

Einige Besucher waren sofort bereit, sich von uns fotografieren zu lassen, während andere ein wenig Überredungskunst benötigten. Am Ende waren alle glücklich – wir über das positive Feedback und die netten Worte, die Models über ihre neuen Bilder für die Ewigkeit.

Nachdem der Tag viel zu schnell vergangen war, bauten wir alles ab und erhielten eine persönliche Führung durch das Museum, bevor wir zum Abschluss in den gegenüberliegenden „Schwan“ gingen, um neben dem legendären Pfälzer Wein auch die regionale Küche zu genießen.

Es war für uns ein wunderbarer Tag, den wir mit anderen Fotobegeisterten verbringen konnten, uns auszutauschen und gemeinsam zu feiern. Wir haben das Museum und die Menschen vor Ort ins Herz geschlossen und freuen uns darauf, bald wieder vorbeizukommen!

Vielen Dank!

Nicole und Claus-Peter Malek, Marius Kurek und Katharina
Experience Collodion – WETPLATE TEAM

Was sind Nassplatten, Tintypes und Ambrotypien?

Tintypes sind Nassplatten-Kollodionbilder, die auf schwarzen lackierten Aluminiumplatten hergestellt werden. Diese werden umgangssprachlich als „Tintypes“ bezeichnet. Wenn jedoch dasselbe Verfahren auf klarem Glas angewendet wird, spricht man von Ambrotypien. Daher sind Tintypes und Ambrotypien beide Arten von Nassplatten-Kollodionbildern, unterscheiden sich jedoch in Bezug auf das Trägermaterial, auf dem sie erstellt werden.

Tintypes sind Porträtfotos, die mithilfe einer historischen Technik hergestellt werden, die von Fotografen während der Zeit von 1850 bis 1880 verwendet wurde, insbesondere während des Bürgerkriegs. Dieses Verfahren, das auch von unseren Vorfahren genutzt wurde, zählt zu den frühesten fotografischen Methoden. Im Gegensatz zu den üblichen Fotos, die wir kennen, haben Tintypes aufgrund ihrer Herstellungstechnik ein einzigartiges Aussehen und können die Persönlichkeit des Porträtierten auf besondere Weise einfangen.

Ein Tintype-Foto ist keine einfache Kopie, sondern ein einzigartiges Bild, das durch chemische Prozesse mit reinem Silber auf schwarz beschichtetem Aluminium hergestellt wird. Diese historisch hergestellten Platten können über Jahrhunderte hinweg überdauern und sind in Amerika als beliebte Familienerbstücke bekannt. Jede Tintype-Sitzung beginnt mit einer kurzen Beratung, bevor für jedes Porträt eine individuelle Platte handgefertigt wird. Die Beschichtung der Nassplatte erfolgt in der Dunkelkammer bei Rotlicht.. Jede Platte wird vor der Aufnahme individuell vorbereitet und nach der Belichtung in der Kamera unmittelbar entwickelt. Der „magische Moment“ tritt ein, wenn das Bild langsam bei der Fixierung sichtbar wird. Jede Tintype erhält durch diesen maßgeschneiderten Prozess ihren eigenen einzigartigen Charakter, wodurch keine Platte der anderen gleicht und jede ihr eigenes individuelles Erscheinungsbild hat.

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