100 Tage OROFED

Was für eine Party! 100 Tagen hat CP – und aber auch ich – durchgehalten und wir sind weiterhin an unserem analogen Projekt! Wir haben eingeladen, um den 100sten orofed (one roll of film every day) zu feiern, eine Etappe auf einem weiten Weg. Denn das soll mindestens ein Jahr lang gehen.

Der Gedanke, dass wir inzwischen in dieser kurzen Zeit nicht nur 100, sondern über 130 Mittelformatsfilme verknipst haben (also NUR für orofed, ansonsten gibts ja auch andere Projekte…), in der Küche entwickelt, zum Teil in der Dunkelkammer auf Papier – Handabzüge gebannt… irre, ich frag mich selbst woher wir die Zeit nehmen.

Am Anfang wollte CP eigentlich nur fokussieren lernen mit seiner alten Mamiya RB67. Und ich bin sofort mit eingestiegen, weil ich mich richtig mit dem Thema Chemie und Entwicklung auseinandersetzen wollte.

Ich war einfach nicht mehr zufrieden mit dieser 0815-Anfänger-Durchzieh-Chemie. Da ich ja auch eine Minox habe, mit der ich Kleinstfilme verknipse und entwickel, habe ich kapiert, das Durchschnitt nicht reicht. Zu starkes Korn. Unzuverlässig. Und so kommts, das ich immer öfters die Küche umräume, Schränke leer mache und da sich dann immer weiter die Chemie und verschiedene Dosen, Klammern, etc ausbreiten.

Neben Rodinal und Teternal DD-X – war ich auch schon an Caffenol, Weinol, Zweibadentwicklung nach Thornton dran. Als nächstes kommt Pyro.
Ja, ich versau auch mal ein Film. Aber das gehört eben dazu.

Und übers Facebook habe ich einen wunderbar verrückten Chemiker gefunden habe – da kommen immer mehr Ideen her. Wenn hier ein Briefumschlag ankommt, mit kleinen Tütchen mit weißem Pulver… kommt das nicht aus Holland, sondern von Rüdiger. Wir kennen uns bis jetzt nur virtuell, aber im Sommer wird er uns besuchen, und wir zwei werden uns mal in der Dunkelkammer nette Stunden machen 😉

Und so gesehen profitieren wir beide 100 % davon. CP lernt wirklich täglich dazu – und ich auch. Und da ich ja von Anfang an gesagt habe, dass ich bei diesem Projekt keine Blümchen in meiner Chemieküche sehen will – lernen wir auch immer wieder neue Menschen kennen, kommen rum und haben viel Spass dabei.

Am Anfang hab ich manchmal gestöhnt, wenn wieder 3 Filme in der Küche standen. Und dann auch noch unterschiedliche… einmal Farbe, einmal gepusht und einmal normal. Da kann man ja nicht mal die in einer Dose zusammen durchlaufen lassen! Aber hey, was solls. CP meinte nur einmal, dass wir die Filme ja auch mal ANS LABOR geben könnten. Mein Blick und der Hinweis auf eine Scheidung hat geholfen. LABOR. EY. DU LAUCH. boh ey, echt.

Zurück zum Thema Party: Es war ein so schöner Abend, es gab eine laaaange Ansprache von mir, eine winzige von CP, und danach ordentlich Sekt, Pizza, Knabberzeug und Bilder, Bilder, Bilder. Jeder der Interesse hatte, konnte mal die unterschiedlichen Negative sehen – von Kleinst- (Minox 8×11), über Kleinformat (35mm), Mittelformat (120er) bis Planfilme. Kameras stehen sowieso überall rum… und auch mein Atelier war geöffnet mit Acrylbildern, Collagen…

Hauptact war natürlich: Den 100ste Film belichten – der Mann des Abends war Konrad.

Vielen Dank an alle, die vorbeigekommen sind. Und wer Interesse hat, wir freuen uns über jeden, der vorbei kommt uns ich knipsen lässt! Auf orofed.de gibt’s Infos und ein Formular.

Partybilder habe ich mit der Rolleiflex gemacht – beides sind Ilford Delta 400. Den einen Film habe ich in einem Zweibad nach Thornton entwickelt (vorher noch Tipps und Anleitung von Rüdiger geholt) – und den anderen Film als Standentwicklung mit Adenol 1+200 für 1 Stunde und 45 Minuten. Den Unterschied sieht man denke ich… 😉

Da es ganz schön warm war, sind am Ende alle draussen vor der Tür gestanden – auf meinen Rolleiflex-Fotos sind also nur Draussen-Bilder 😉 aber weiter unten habe ich dann noch Handybilder von Juana (Danke!)

Und hier noch die Handybilder von Juana, und zwei sind von Katja!

Juni 5, 2017

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