it’s giving 80s

Wie das in unserem Haushalt so ist, es wird alles was mit analoger Fotografie zu tun hat oder haben könnte gesammelt, gehamstert, eingebunkert und versteckt wie eine Nuss vom Eichhörnchen. Und so kommt es dann auch manchmal das nach einer Zeit irgendwo bei einer Aufräumaktion eine Kiste ans Licht kommt, mit kleinen Schätzen drin. Da freut sich das Eichhörnchen!

Diesmal war die Freude erst groß, hat dann aber später nachgelassen. Aber von Anfang… gefunden habe ich eine Packung mit Filtern für die Dunkelkammer. Paterson Texture Screens für 35mm. Sie sehen aus wie kleine Stücke Filme, und haben ein Muster darauf. Ich wollte sofort den Centric ausprobieren, einfach nur Ringe die von innen nach außen verlaufen. Immer wieder fall ich auf so Lomokram rein.

Die Suche nach Negativen war nicht so einfach, da wir eigentlich nur noch ab Mittelformat aufwärts fotografieren. Und ich wollte an und für sich das mit Architektur probieren, aber das machen wir ja grundsätzlich mit Großformat, da stürzende Linien ja schon von den Digiknipsern ausführlich behandelt werden. Letztendlich habe ich einen Film von der Tessina gefunden, das sind dann zwar nicht „normale“ Negative, sondern hochkant sehr schmale Bilder, aber im Prinzip geht das schon. Und ein Portrait hatte ich gleich, CP hat vor kurzem mal wieder mit Andra ein bisschen im Studio Fotos gemacht.

In der Dunkelkammer war dann auch gleich alles fertig, und der große Stapel abgelaufenes Fotopapier guckt mich eh schon eine Weile vorwurfsvoll an, wann ich das mal durch gehe… (von jeder Kiste ein kleinen Schnipsel belichten und hinterher oben drauf kleben, damit mal sofort sieht, ob es noch geht, wie die Verfärbungen aussehen und ob die Ränder sowieso schon Vignettenartig nachgedunkelt sind).

Jetzt endlich mein Fazit: kann man sich schenken.

Erst mal muss man wissen, es macht einen Unterschied ob das Negativ unten und der Filter oben drauf liegt, oder anders rum. Liegt das Negativ unten, und der Filter oben, wird das Bild schärfer, und der Filter bekommt eine leicht Unschärfe und wird sanfter. Andersrum sinds halt eigentlich nur Ringe mit Hintergrundrauschen. Hier ein Beispiel:

Probestreifen.

Links sieht man unten noch die Bänke mit Menschen drauf, bisschen Laub, auf der rechten Seite (unten liegt der Filter, oben drauf das Negativ) im Prinzip: nichts.

Man kann das natürlich so und so für sich verwenden, wenn man eine passende Idee hat. Vermutlich kann man damit ziemlich viel machen. Bei mir wirds eher wieder in der Kiste landen (nachdem ich die anderen Sachen noch genau durch gesehen habe…) und dann wieder in einem Regal verschwinden. Bis in zehn Jahren dann wieder oder so ; )

Leicht verwaschene Ringe, mehr vom Inhalt

Danach habe ich den Filter nochmal umgebaut.

Ringe dominant, hab hier auch mehr außen rum mitgenommen, um den Lomo Charakter mehr zu unterstreichen

Noch der Versuch mit dem Portrait, da habe ich ausschließlich mit der leicht verwaschenen Variante gespielt, da ich das Gesicht deutlich sehen mag.

Andra sieht einfach immer super schön aus, das können noch nicht mal die Ringe versauen. Aber naja, meins ist es leider nicht mit den Filtern. Hab dann auch nach einem aufgehört, da war mir dann das Papier zu schade.

Die Versuche werde ich aber mit in die Kiste legen – der nächste Finder weiß dann gleich bescheid.

Zum Abschluss habe ich es noch mit Scannen versucht, da Kuba mir das vorgeschlagen hat. War auch nicht groß anders und leider auch nichts, wo ich weitermachen wollte.

Insgesamt also eher so näh. Im Internet habe ich auch keine wirklichen Beispiele gefunden, nur die Minibilder auf der Packung, die aber anders wirkten wie dann letztendlich auf Papier bei mir.

Aber wer weiß, wenn mir mal ein Negativ über den Weg läuft, wo ich denk: DAMIT wirkts vielleicht! Dann werde ich es nochmal versuchen : )

April 9, 2024

RELATED POSTS

LEAVE A COMMENT