Blogparade: alles „nur“ Theater!?

ich bin ein wirklich gutes lästermaul, zu jedem und allem fällt mir entweder was gemeines, abwertendes oder zumindest sarkastisches ein. vermutlich habe ich deshalb angefangen, ein bericht-blog über kulturelle veranstaltungen zu führen, denn was bringen die ganzen gemeinheiten, wenn es nur die beste freundin hört? ob livemusik, ausstellungen, tanz… was es eben gibt. und als abonnent des theaters heilbronn bekomme ich mindestens einmal im monat etwas sehr kulturelles in die birne, direkt über augen, ohren und – je nach sitznachbarn – durch die nase.
dank facebook werde ich auch vom theater regelässig über die stücke, neue gesichter und tratsch informiert. Und so bin ich über die blogparade zum thema „alles nur theater!?“ gestolpert. logisch, das ich hier meinen klugschiss dazu abgeben muss.
wir – ich (immer vorneweg, alkohol für die pause reservieren) und mein mann sind regelmässig im theater und sind hinterher immer begeistert. Wenn wir das abo nicht hätten, würden wir vermutlich nicht so oft gehen – zu wenig zeit, zu viel zu tun, nass und kalt, womöglich mal schnee und überhaupt ist es zuhause ja so viel kuscheliger. aber doch werden wir jedesmal (wirklich!) wieder überrascht, in frage gestellt, mit anderen gedanken konfrontiert, zum denken gezwungen und reden oft noch lange hinterher über die stücke. ganz grosses theater ist auch immer, wenn tanz! ist oder auch die literarische mittagspause. und je mehr man sieht, desto mehr versteht man auch, kann vergleichen, kennt schon die schauspieler, freut sich also schon vorher drauf, das der lieblingsschauspieler wieder dabei ist… (soll ich das jetzt wirklich verraten, wer? ja? ok. oliver firit. und mein schatz? die… ja… äh, die da (ich denke er meint julia apfelthaler und katharina voss)).
ja, wir gehen auch mal ins kino. aber mal ehrlich… man zahlt genauso viel, und bekommt mainstream aus der dose, meist noch mit einem publikum, die den kinosaal nur fürs quatschen, knutschen und telefonieren nutzen. dafür bin ich zu alt und viel zu geizig (hohenloherin, die auf 40 zugeht). im theater wird man schon fast erschlagen, wenn man bei husten ein kleines hustenbonbon auspackt. mir gefällt das, ich will mich konzentrieren können. beim kino geht das nicht, und die frage ist ja auch: auf was? kommt ja eh selten was gutes. das ist mir im theater noch nie passiert… das ich rausgeh und es bereut hätte. auch bei anspruchsvollen stücken, wo man doch mal ein fades äuglein bekommen könnte – oder bei oper, die vielleicht nicht jedermans sachen ist – immer ist etwas dabei, das mich berührt und beschäftigt. immer.
theater ist soviel mehr, beschäftigt mich deutlich länger und umfassender wie zum beispiel ein gutes buch. wenn ich etwas auf eine einsame insel mitnehmen könnte? das theater heilbronn, samt gaumenspiel-bistro und pausen-mädels mit den leckeren getränken, und dazu noch mein schatz und meine beste freundin. oder zumindest das blog.

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5 Comments

  1. Antworten

    Bob Blume

    Januar 20, 2014

    Auch wenn ich deine Lobpreisung insgesamt schön fand – die Erwähnung des Abos machte mich neidisch, denn ich bin ein weiteres Opfer des Nass-Kalt-Arguments – den Abend hast du mir durch den Satz „zum denken gezwungen“ gerettet. Danke.
    Freue mich, wenn du auch bei mir vorbei kommst, auch wenn ich mit dem Theater etwas härter ins Gericht gehe.

    http://bobblume.de/?p=1653

    Liebe Grüße

  2. Antworten

    Silke Zschäckel

    Januar 21, 2014

    Liebe Nicole, das Theater Heilbronn kommt mit auf die einsame Insel – das ist eine sehr schöne Sympathiebekundung. Auch wenn es dann auf der Insel nicht mehr einsam ist;). Wir freuen uns, dass wir Dank der Blogparade auf Deinen Blog aufmerksam geworden sind. Da werden jetzt öfter draufschauen. Bis bald wieder in Deinem Theater Heilbronn.

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