„Die Wunderübung“ – Theater Heilbronn Kammerspiele 02.05.14

Auf das Stück habe ich mich schon lange gefreut, und endlich wars soweit… mal wieder eine Komödie, in der kleinen Spielstätte, ganz nah an den Schauspielern. Diese Komödie verlangt nach Nähe – denn dieses Stück lebt von den unausgesprochenen, kleinen Blicken und Bewegungen – was eine Ehe und Beziehung eben auch ausmacht.

Das Ehepaar Joana und Valentin wird dargestellt von Katharina Voss und Oliver Firit. Ich hätte Joana gern von Judith Lilly Raab verkörpert bekommen, aber 1. bekommt man selten was man will und 2. passt Katharina Voss tatsächlich besser, denn dieser Ehefrauenblick – herablassend, leichter Hass und Besserwisserei, das kann sie und der sitzt. Man merkt jedes Mal, wie Oliver Firit – nicht nur als Valentin – zusammenknickt und in Deckung geht!

Der Berater in diesem Stück wird dargestellt von Stefan Eichberg, und er ist für diese Rolle geboren. Vermutlich musste er sich nicht mal groß vorbereiten. Diese leichte Überheblichkeit, „ich weiß was gut für Euch ist und ich bringe Euch in die Bahn zurück“ und dann das Umschlagen in pure Verzweiflung – oh Mann, einmal Kniefall, bitte!

Der Bühnenaufbau – exakt wie ich es erwartet habe – war schlicht, anstatt Stühle Würfel, das eigentlich angedachte Bücherregal war eine Cocktailbar. Stimmig, modern und schräg! Die Lichttechnik war dieses Mal außergewöhnlich, mehr als sonst wurde die Stimmung durch das Licht untermalt. Die blaue Kälte in der Stimme von Katharina Voss… der Hammer!

Moment… warum… oh. Ein Sabberfleckt auf dem schönen, neuen Buch aus der Bücherei? Ups. War ich eingeschlafen?

Mit einem großen Knick im Gesicht fahre ich hoch… war das alles… nur geträumt???

Foto
(„Die Wunderübung“ von Daniel Glattauer, ein geniales Buch, das nach einer Umsetzung in Heilbronn geradezu schreit!)

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