EMOP Berlin

Unser erster Urlaub dieses Jahr war eher ein kleiner Stresstest, denn wir sind zur EMOP nach Berlin gefahren (European Month of Photography). Hier waren 100 Galerien beteiligt, es gab unzählige Ausstellungen, Veranstaltungen, und viel Sekt oder Crémant an jeder Ecke.

Dank meiner üblichen Schlafstörung war ich auch sehr viel in Berlin zu Fuß unterwegs, solange CP geschlafen hat. Langsam habe ich eine Berlinkarte im Kopf und kann mich zumindest einigermaßen orientieren. Zu Fuß Berlin zu entdecken bringt mich näher an die Stadt – mit einem Betrunkenen hab ich früh versucht raus zu bekommen wo er wohnt – er war dann grundsätzlich schon so meiner Meinung, ist aber dann doch in die andere Richtung weiter gelaufen. Ein Obdachloser hatte mir den Ratschlag des Tages (5€): Pack dein Scheiß, verlass Berlin, pack alles ein, fahr weg. Aber nicht nach München. Wir haben dann tatsächlich gepackt und sind abends weg gefahren. Und zwar wirklich nicht nach München.

Wie immer war Berlin hart, laut, unglaublich bunt, genial, fies, arm und hip – und spuckt mich irgendwann aus, zurück in unser kleines Kaff. Völlig fertig, randvoll mit Eindrücken und schlaflos, high und depressiv gleichzeitig, nach zwei Tagen fang ich dann langsam an wieder klarzukommen auf mich, unsere Kunst, unser Leben, und dem Sinn ebendiesem.

Die analogen Aufnahmen habe ich mit der Tessina gemacht, eine kleine „Spion“kamera. Eine kleine Präzessionskamera aus der Schweiz, um ca. 1960 gebaut. „Tessina wird von Hand aus mehr als zweihundert Präzisionsteilen zusammengebaut, sie enthält Rubinlager wie eine Schweizer Uhr, um die Reibung zu reduzieren, jede Kamera ist für 100.000 Bilder ausgelegt.“ Aus einem normalen 35mm Film kann man sich vier kleine Filme schneiden und in kleine Kassetten einziehen. Die Negative sind Hochformat und einiges kleiner, auf einen Film passen um die 20 Aufnahmen. Ich hatte die Tessina am Handgelenk mit dem Armband – das wird per einer Metallscheibe an die Kamera geklickt. Die ganze Technik um diese winzige Kamera ist faszinierend. Alle fünf Aufnahmen zieht man die Kamera wie eine kleine Taschenuhr wieder auf – der Film wird dann mit jedem Klick automatisch weiter transportiert. Den kleinen Belichtungsmesser hatte ich natürlich auch auf die Kamera gesteckt, es gibt zwei Schlitten die man befüllen kann wie man mag. Ich liebe alles an der Kamera, die Aufziehgeräusche, das Klicken beim Auslösen, das Format der Negative, das man einfach normale 35mm Filme nehmen kann (anders als bei der Minox, wo man sie zuschneiden muss). Neben der Schwarzen habe ich auch eine in Silber. Klare Kaufempfehlung an alle, die einen leichten Dachschaden haben. 🙂

Hier unsere Tour:

EMOP Berlin – European Month of Photography

DONNERSTAG 2. MÄRZ 2023

FREITAG 3. MÄRZ 2023

SAMSTAG 4. MÄRZ 2023

Noch ein paar Handybilder, hier sieht man auch die Tessina am Handgelenk

Februar 11, 2023

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